Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Markt Peiting ist unter intensiver Ausnutzung der entsprechenden Breitband Förderprogramme konsequent dabei, eine sehr leistungsfähige Breitbandversorgung für das gesamte Marktgebiet herbeizuführen. Leider ist es nicht so einfach, wie dies in dem Artikel der Schongauer Nachrichten vom 27.06.2017 dargestellt wurde. Da dieser Artikel mit einigen markigen Aussagen verschiedentlich für Irritationen sorgte, aber kaum sachliche Informationen zum Inhalt hatte, möchten wir an dieser Stelle ausführlich auf den Breitbandausbau für den Markt Peiting eingehen.
Mit Inkrafttreten des bayerischen Breitband-Förderverfahrens fasste der Markt Peiting eine sehr leistungsfähige Breitbandversorgung für das gesamte Marktgebiet ins Auge. Im Förderverfahren wurden vom Land Bayern insgesamt 880.000 € (zu einem Fördersatz von 70%) vorgesehen. Da mit diesem Betrag ein flächendeckender Breitbandausbau nicht darstellbar ist, wurde auf Basis von Planungen und Kostenschätzungen ermittelt, für welche Bereiche ein leistungsfähiger Breitbandausbau durchgeführt werden kann. Nachdem die Deutsche Telekom im Ausschreibungsverfahren hauptsächlich für den Kernort einen Breitbandausbau mit Eigenmitteln zwischen mindestens 30 Mbit/s und 100 Mbit/s zusagte, kann nun mit einem Ausbauvolumen von ca. 500.000 € ein sehr moderner Breitbandausbau für den Hauptort, Peiting Süd und die Ortsteile Hohenbrand, Weinland, Grabhof, Ramsau und Kurzenried durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um 50 Glasfaseranschlüsse bis zu den Grundstücken sowie um ca. 100 weitere Anschlüsse über Kupferkabel. Die Gewerbegebiete werden ebenfalls mit Glasfaseranschlüssen ausgerüstet.
Wie vorstehende Zahlen zeigen, erfolgt der Netzausbau bereits jetzt zu einem guten Teil mit Glasfaseranschlüssen; nur in Bereichen, in denen der Breitbandausbau unverhältnismäßig teuer geworden wäre, weil hier zu viele Tiefbauarbeiten in Straßen und Gehwegen erforderlich gewesen wären, kommt die so genannte VDSL-Technik über Kupferkabel zum Einsatz. Die Inbetriebnahme ist bis Ende des Jahres 2017 vorgesehen. Mit diesen Bandbreiten können in einem Haushalt z. B. mehrere Fernseher und Computer mit Internetverbindungen betrieben werden.
In einem weiteren Schritt will der Markt Peiting zudem das Breitband-Förderverfahren des Bundes nutzen, um hiermit eine flächendeckende Breitbandversorgung für Peiting zu realisieren.
Mittlerweile liegt der Förderbescheid des Bundes vor und die Ausschreibung der Breitbandversorgung wird vorbereitet. Da in den dünn besiedelten Bereichen die Kupferkabel der Telekom meist relativ lang sind, kommt hier ausnahmslos die Glasfasertechnik zu den Grundstücken zum Einsatz.
Wir gehen davon aus, dass es sich bei der vorliegenden Ausbaumaßnahme für die noch verbleibenden 22 kleineren Ortsteile um ein Volumen von ca. 3.000.000 € handeln wird.
Auf allen Glasfaserverbindungen werden von der Telekom für Haushalte aktuell Übertragungsraten bis zu 200 Mbit/s realisiert. Unternehmen können bei Bedarf auch schnellere Verbindungen bekommen.
Im Förderverfahren können jedoch nur die Bereiche gefördert werden, die nach vorstehenden Ausbaumaßnahmen weniger als 30 Mbit/s erhalten. Deshalb ist die Aussage von Marktrat Elste, dass die 3.000.000 € im Kernort Peiting wesentlich effizienter investiert gewesen wären, aus förderrechtlichen Gründen irrelevant.
Ziel des Marktes Peiting ist es, in Hinblick auf die vielen Aufgaben des Marktes, den Breitbandausbau möglichst kosteneffizient zu realisieren. Nach ersten Abschätzungen dürfte der Ausbau eines vollständigen Glasfasernetzes bis zu jedem Grundstück des Marktes Peiting, ein Investitionsvolumen von ca. 20.000.000 € umfassen. Diese Investition ist bezüglich des Gemeindehaushalts nicht leistbar. Auch Strom- und Wassernetze, auf die sich Herr Elste in seiner Lesermeinung bezieht, konnten nicht von heute auf morgen geschaffen werden.
Somit bleibt realistisch nur die Möglichkeit, bei den Tiefbaumaßnahmen des Marktes die entsprechenden Leerrohre für Glasfasern mit zu verlegen und Zug um Zug in Betrieb zu nehmen. Hierzu ist der so genannte Glasfaser-Masterplan erforderlich, den der Markt auch bereits in Auftrag gegeben hat.
Wir hoffen, dass durch den vorliegenden Bericht deutlich geworden ist, dass der Markt Peiting den einzig realistischen Weg eingeschlagen hat, um ein leistungsfähiges Breitbandnetz für das gesamte Marktgemeindegebiet herbeizuführen. Solch große Herausforderungen können nur mit Augenmaß unter optimaler Nutzung der verfügbaren Fördermittel erreicht werden.
Peiting, den 18.07.2017
Michael Asam
Erster Bürgermeister