Das Wasserwirtschaftsamt Kempten weist darauf hin, dass der Forggensee nach der alljährlichen Absenkung im Winter seine im Sommerhalbjahr normale Höhe („Normalstauziel“) wieder erreicht hat.
Um vorsorglich den vorhandenen Hochwasserschutzraum zeitlich begrenzt vergrößern zu können, hat das Wasserwirtschaftsamt Kempten seit dem Jahr 2000 ein so genanntes „Eingriffsrecht“ an dem durch ein privates Energieunternehmen betriebenen Wasserspeicher Forggensee.
Bei einer Vorabsenkung wird bei vorhergesagten Starkniederschlägen für das Einzugsgebiet des Forggensees der Seewasserstand abgesenkt, um einer möglichen Hochwassergefährdung entgegen zu wirken. Durch das dann zur Verfügung stehende größere Speichervolumen des Sees kann für An- und Unterlieger ein erhöhter Schutz vor Hochwasser erreicht werden.
Bei dieser Vorabsenkung fällt aufgrund einer erhöhten Wasserabgabe in den Lech durch die Auslassorgane des Staudamms in Roßhaupten der Seespiegel unter seinen im Sommer normalen Wasserstand.
Wir weisen darauf hin, dass es hierbei zu außergewöhnlichen Situationen mit möglichen Gefährdungen am Forggensee und im weiteren Verlauf des Lechs bis zur Mündung in die Donau kommen kann.
Durch die zusätzliche Wasserabgabe kann die Wasserführung des Lechs unterhalb des Forggensees kurzfristig stark erhöht werden. Da die Möglichkeit besteht, dass eine Vorabsenkung bereits vor Schlechtwetterperioden durchgeführt wird, kann die Wasserführung im Lech auch bereits bei schönem Wetter erheblich ansteigen. Im Normalfall wird sich hierdurch keine unerwartete, schlagartige Gefährdung für Spaziergänger, Badende und Angler durch eine Flutwelle ergeben. Da es sich ggf. jedoch um ein stetiges Ansteigen des Wasserstandes handelt, kann ein Verlassen des Flussbetts sowie der Uferbereiche erforderlich werden. Dies sollte auch beim Sonnenbaden oder in der Nacht berücksichtigt werden.
Zudem besteht bei einer Absenkung am Forggensee selbst die Gefahr, dass durch den fallenden Seewasserstand Schiffe auf dem Grund aufsitzen und beschädigt werden können. Bitte treffen Sie ggf. vorher geeignete Maßnahmen.
An der Hochwasservorhersagezentrale Iller/Lech am Wasserwirtschaftsamt Kempten werden, um ein rechtzeitiges Eingreifen zu ermöglichen, die aktuelle Wetter- und Hochwassersituation sowie eine Reihe von Niederschlagsmessern und Wasserstandspegeln fortlaufend beobachtet. Über computerunterstützte Modellrechnungen werden Prognosen der zu erwartenden Abflussmengen erstellt.